Bei unseren zahlreichen "Aufklärungs-Einsätzen" in der Stadt zeigt man sich naturgemäß nicht zwingend solidarisch. Viele der vor Ort lebenden Mitbürgerinnen halten sich selbst für gut informiert. Viele Menschen halten das was gerade passiert für notwendig und richtig und glauben, dass Politikerinnen ohnehin das Beste für alle entschieden haben. Alle von diesen Menschen nehmen eine jahrelange Großbaustelle in Kauf, weil ihnen die Aussicht auf Naherholung, regulierte Wege und Energiesicherheit gefällt.
Wie oft werden wir stellvertretend für alle, die dieses Bauwerk samt politischer Vorgehensweise und seinen in Aussicht stehenden Auswirkungen kritisch hinterfragen, als Verrückte öffentlich denunziert, denen augenblicklich der Strom abgeschalten werden sollte?!
Wie wohltuend ist es dann aber auch, wenn Menschen kommen, um Anteil zu nehmen, sich zu informieren, nach möglicher Mitwirkung fragen, Infomaterial mitnehmen, aus freien Stücken (ohne selbst dem selben Glauben anzugehören solidarisch von Slowenien bis Thailand) die Petition an Papst Franziskus unterzeichnen, neue Informationen ohne gesonderte Aufforderung in ihren Mailinglisten weiter teilen, ermutigende Briefe schreiben, finanzielle Unterstützung geben oder uns mit einer Umarmung stärken, um Anerkennung zum Ausdruck zu bringen.
Wie wohltuend ist es auch, wenn Menschen (denen wir manchmal in einer fremden Sprache holprig die Umstände erklären) von selbst auf uns zukommen oder sich mit uns vernetzen und sich solidarisch zeigen (wie Andreja aus Slowenien oder Roberto aus Frankreich), weil sie wissen, dass dieses Problem schon lange kein regionales Problem mehr ist, sondern beinahe alle Flüsse dieser Welt betrifft.
Letztens ist Lisl auf unseren Stand zusteuert und hat uns erzählt, dass die Flüsse ihrer Heimat ebenso gefährdet sind. Wir hoffen Lisl, dass Du gut nach Neuseeland zurückgekehrt bist. Wir danken Dir für das nette Gespräch und veröffentlichen das anlässlich Deines Graz-Aufenthaltes geschossene Foto zur Erinnerung. Es soll Zeichen dafür sein, dass Solidarität keine Grenzen kennt.
Wenn auch Du solidarisch sein möchtest, dann nütze die vielen Möglichkeiten selbst aktiv zu werden. Bringe Dich nach Deinen Talenten ein. Werde Mitglied des Redaktionsteams von "murXkraftwerk". Verfasse eigene Beiträge oder recherchiere für Beiträge. Sammle, archiviere und beantworte Berichte aus den Medien. Sei Schnittstelle für die Zusammenarbeit mit anderen NGOs. Das und viel mehr, wünschen wir uns sehr!