Ab 15.10.2017 bis 15.3.2018 darf in GRAZ wieder gerodet werden. Diesmal werden die Bäume des linken Murufers bis Radetzkybrücke d’ran glauben müssen.
Noch sitzen die Menschen relaxed im Augarten, lesen ein Buch, spielen mit ihren Kindern oder tratschen unbekümmert bei Kaffee und Kuchen im Schatten der Bäume. Viele über hundertjährige Baumriesen stehen im Augarten selbst und an der Uferböschung. Jeder von ihnen spendet Schatten und Sauerstoff. Wissenschaftler haben heraus gefunden, dass man für je einen solchen Baum rund 125 kleine Bäume setzen müsste, um die gleiche Menge an Sauerstoff durch Fotosynthese garantiert zu haben.
Vielen Bürgerinnen und Bürgern dieser Stadt gefällt überhaupt nicht, dass die Bäume – von rund 8.000 Stück ist hier die Rede - nun zumindest an der halben Böschung gerodet werden, um den Bau des Zentralen Speicherkanals zu ermöglichen. Ihnen gefällt auch nicht, dass man hernach im Bett der Mur eine Lastenstraße anschüttet auf der in naher Zukunft täglich unzählige Kipplaster Material in hunderten Fuhren verführen werden, um den Bau über zumindest 2 Jahre bestücken zu können.
Rührige Menschen haben sich nun zusammen getan, um auf diese Umstände hinzuweisen und haben hunderte an weißen Holzkreuzen gefertigt und mit aussagekräftigen Illustrationen und Informationen versehen, an den Bäumen aufgehängt. An manche Bäume wurde mit weißer Baumfarbe ein Kreuz gemalt, um darauf hinzuweisen, dass auch dieser uns heute noch Schatten und Frische spendende Baum im Herbst den Motorsägen der Kraftwerksbauer zum Opfer fallen wird.
Rund 2 Monate hängen die Kreuze nun schon, doch weder Zeitung noch andere Medien wollen darüber berichten, um die Menschen, die noch ahnungslos sind, nicht zu verunsichern und zum Nachdenken zu bewegen.
Mit den Rodungen Anfang Februar begann ganz Graz zu leiden. Die Tiere leiden, die Natur leidet, das Klima leidet und auch der Mensch leidet. Dieses Leiden wird nicht weniger werden. Wenn wir die für Herbst vorgesehenen Rodungen nicht verhindern, werden vielleicht auch einige weinend am Zaun stehen, die heute die Augen noch verschließen und glauben, dass dann alles schöner wird!